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Magnetit

 

ein Mineral aus den Schlammproben der Donauhöhle.

 

 

Unser Höhlentaucher Bernd H+ hat mir zweimal Material vom schlammigen Untergrund der neu erschlossenen Donauhöhle mitgebracht.

Nach mehreren von mir durchgeführten Untersuchungen steht zweifelsfrei fest, dass dieses Material Bruchstücke von Magnetit Fe3 O4 enthält.

Dieses Mineral entstammt dem Hegauvulkanismus. Es ist hochglänzend und ferromagnetisch. Seine Dichte ist 5,2.

Zwar wäre eine Herkunft aus metamorphen Gesteinen der eventuell in Frage kommenden Risseiszeit möglich, jedoch fehlen die dann gleichzeitig vorkommenden Begleitmineralien wie z.B. Granat, Turmalin, Titanit usw. vollständig.

Als mögliche Herkunft der Magnetit-Einschwemmungen aus Basalttuff-Lagerstätten im Einzugsbereich der Aachquelle kommen folgende Orte infrage:

  1. Zwischen den Donauversickerungsstellen im Gewann „BRÜHL” und dem südlich gelegenen Hattinger Bahnhof gibt es vier auseinander liegende Vorkommen.
  2. Rings um den Heweneggkrater bis hinunter zur „DAXMÜHLE” und östlich der dort in Richtung Immendingen vorbeiführenden Landstraße lagern größere Vorkommen.
  3. Nördlich der Engener Talbachbrücke (BAB), rechts der Landstraße Richtung Talmühle-Emmingen, zieht ein Tal in Richtung Bittelbrunn hinauf. Unmittelbar nördlich davon, in der Gewann „RINDERSETZE” wurde durch geomagnetische Messungen ein Tufflager festgestellt, das die Erdoberfläche nicht erreicht hat.
  4. Gegenüber, nach Westen, liegt der „Schopflocher Hof”. Dort gibt es kleine Basaltvorkommen bzw. Basalttuffe.
  5. Östlich davon wurde beim Bau der Autobahnraststätte „Engen-Ost” im Jahr 2003 eine Basaltader aufgedeckt. Sie zieht auf das Vorkommen „Rindersetze” zu.

Magnetit gehört zum kubischen Kristallsystem und bildet meist Oktaeder aus. So findet es sich häufig in kristallinen bzw. metamorphen Gesteinen der Alpen, also auch gelegentlich in allen eiszeitlichen Geschieben.

Von allen vulkanischen Tuffen im Hegau sind mir nur Bruchstücke davon und niemals ganze Kristalle bekannt.

Das Mineral ist sehr „spröde”.

Durch Druck~ und Temperatureinwirkungen ist es in den Tuffen durch entsprechenden Stress immer zersplittert.

Zuletzt noch ein interessantes Detail:

Bei der mineralogischen Untersuchung von einigen Ziegelstücken diverser römischer Villen im Kreis Tuttlingen und im Hegau Kreis Konstanz habe ich festgestellt, dass alle Ziegelstücke der Villa rustica in den „Bargener Hölzern” nördlich von Engen stark ferromagnetisch reagieren.

Die Römer haben dort dem Ziegellehm vulkanischen, magnetithaltigen Tuff als Magerungsmittel zugesetzt !!

Bei allen anderen Ziegeln ist dies nicht der Fall.

Roland Berka
Engen im Hegau,
12. Januar 2005

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Text: Roland B+
Layout: Joachim K+
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Letzte Änderung: 27.05.2018